
Ab 8. März werden die Bilder in der Royal Academy in London zu sehen sein. Das Verbot der Werbeplakate mit der nackten Venus in der U-Bahn ist offenbar wieder zurückgenommen.
Der Sammlung E. G. Bührle in Zürich wurden gestern per Raubüberfall mehrere Gemälde entwendet. Der Wert der vier Objekte wird auf nicht weniger als 113 Millionen Euro taxiert. Es handelt sich um folgende Gemälde:
Graf Ludovic Lepic und seine Töchter von Edgar Degas
. Öl auf Leinwand. 65.
Graf Lepic ist nicht der Auftraggeber, sondern der Freund und Bildhauer, der mit den Impressionisten ausstellte. Es ist kein Bild, das auf vielfältigen Studien aufgebaut ist, vielmehr ein Bild, das die ganze Frische eines ersten Eindrucks bewahrt, das selbst Studie ist.
Blühende Kastanienzweige von Vincent van Gogh
. Öl auf Leinwand, 72.
Die Kastanienbäume an der Straße stehen gerade in Blüte. Er malt die alten Bäume mit ihren prangenden Blütenkerzen, und er bricht die Zweige, um sie in einer nur angedeuteten Vase zusammen mit Rhododendron zu malen. Das Erlebnis japanischer Kunst ist auch in diesem Bilde spürbar, zumal der Künstler, alles Gegenständliche vermeidend, die Blütenzweige auf einen blaugrünen, vibrierend strukturierten Grund setzt.Mohnfeld bei Vetheuil von Claude Monet
. Öl auf Leinwand. 71.
Dies war nicht zu letzt der Grund, weshalb sich Monet noch mehr von Paris absetzte und sich im Januar 1878 in dem kleinen Vétheuil am rechten Ufer der Seine ansiedelte, um dort bis Ende 1881 zu bleiben. Monet malt das nicht mehr in dem von Manet beeinflussten Stil ruhig lagernder Farbflächen, sondern in einem dichten Gewebe von Farbflecken eines feinen Pinsels, der, das Gegenständliche dem Ganzen einschmelzend, das Atmosphärische zum eigentlichen Bildthema macht.Der Knabe mit der roten Weste von Paul Cézanne
, Öl auf Leinwand. 80 x 64.5 cm, entstanden 1894/95. Das Gemälde huldigt ganz der Farbe. Schon das Kostüm des jungen italienischen Berufsmodells, das Cézanne Anfang der neunziger Jahre viermal gemalt und ein weiteres Mal aquarelliert hatte, mit seiner folkloristischen Kleidung, der roten Weste, dem blauen Halstuch und dem blauen Gürtel fordert dazu heraus. Die von links unten nach rechts oben verlaufenden Diagonalen des geneigten Oberkörpers werden durch die entgegengesetzt verlaufenden Diagonalen der Oberschenkel mit dem darauf liegenden rechten Unterarm und dem stützenden linken Unterarm aufgefangen. So ist die dichte Farbigkeit des ersten Eindrucks in ein straff geregeltes Strukturgefüge sich kreuzender Diagonalen eingebettet, die in der Bildebene verlaufen. Der Kritiker Gustave Geffroy sagte schon 1895 von diesem Bild, es halte den Vergleich mit den schönsten Figurenbildern der Malerei aus.